Blog | Fachbeitrag
09.2023

Wahlleistungsstation: 200 Euro pro Übernachtung dank fertigem Ausstattungskonzept

Eindrücke aus dem Wahlleistungszimmer im DRK-Krankenhaus Chemnitz

Dass sich eine Wahlleistungsstation für Krankenhäuser lohnen kann, hat sich inzwischen herumgesprochen. Gerade für kleine Kliniken ist es allerdings häufig schwierig, die personellen und finanziellen Ressourcen für die Umsetzung aufzutreiben. Helfen können da fertige Ausstattungskonzepte, die sich bereits in der Praxis bewährt haben und sogar mit dem PKV-Verband vorverhandelt sind. Das DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein hat auf diese Weise erfolgreich eine Wahlleistungsstation in der Geburtshilfe errichtet. Ein Fallbeispiel.

Große Pläne, klare Budgetvorgaben. Mit diesen Voraussetzungen sah sich Diana Lohmann am Anfang ihrer Wahlleistungspläne konfrontiert. Die Geschäftsführerin des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein, eines Regelversorgers mit 225 Krankenhausplanbetten, wollte mit der Errichtung einer Wahlleistungsstation den Service für werdende Eltern verbessern. In der Geburtshilfeklinik am Standort Rabenstein kommen pro Jahr rund 2.000 Kinder zur Welt. „Und das soll auch künftig so bleiben – trotz sinkender Geburtenzahlen“, sagt Lohmann. „Deshalb wollten wir uns noch stärker von Wettbewerbern abheben und Familien bei uns etwas ganz Besonderes bieten.“
Bild vom neuen Wahlleistungsstation in der DRK-Klinik in Chemnitz

Ein Familienzimmer im neuen Wahlleistungsbereich in Chemnitz.

Das besondere Interesse der werdenden Eltern an Wahlleistungen war da, ebenfalls der Wunsch vieler Großeltern, ihren Familien zur Geburt die Übernachtung im Familienzimmer zu schenken. Gute Voraussetzungen also in Chemnitz. Was jedoch fehlte, war das praktische Know-how, ein Konzept zu entwickeln, das einerseits die Anforderungen des PKV-Verbands erfüllt, anderseits die Arbeit der Mitarbeitenden unterstützt und dazu noch allen baulichen Anforderungen gerecht wird.

Wahlleistungskonzepte adaptieren, statt bei Null anzufangen

Bild von Diana Lohmann, Geschäftsführerin des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein.

Diana Lohmann, Geschäftsführerin des DRK Krankenhauses Chemnitz-Rabenstein.

Die Konzeption und Einrichtung einer Wahlleistungsstation ist nämlich alles andere als einfach. Aus den vorhandenen baulichen Voraussetzungen muss ein funktionierendes Raumkonzept entstehen. Komfort und Funktionalität müssen sich bestmöglich in die Anforderungen guter Versorgung einfügen. Und aus erlösorientierter Sicht gilt es, die umfangreichen Vorgaben des PKV-Verbandes zu erfüllen, damit sich der Wahlleistungskomfort deutlich vom Regelstandard abhebt. Was man dabei alles beachten sollte, finden viele Kliniken erst in oft mühsamen Gesprächen mit dem PKV-Verband heraus, wenn es darum geht, die Zimmerentgelte zu vereinbaren. Versäumnisse, die erst hier identifiziert werden, können Planungen zurückwerfen und Entgelte erheblich drücken.

„Bei Null anzufangen, um dann am Ende vielleicht wieder bei Null rauszukommen – das konnten und wollten wir uns nicht leisten“, sagt Diana Lohmann. „Darum haben wir uns umgehört und von der Möglichkeit erfahren, bestehende Ausstattungskonzepte zu adaptieren.“ Mit consus wurde der passende Partner für die Umsetzung gefunden.

Ein fertiges Ausstattungskonzept bietet gleich mehrere Vorteile. Das Design umfasst neben den Patientenzimmern mit ihren Badezimmern auch Lounge, Flur und Schwesternstützpunkt und lässt sich flexibel auf die jeweils vorhandenen Räumlichkeiten übertragen. Es sieht modernen Komfort vor, der zugleich die Anforderungen an Pflege und Versorgung berücksichtigt. Und es lohnt sich auch finanziell: Die Adaption eines bestehenden Konzepts ist nicht nur günstiger als eine komplette Neukonzeption. Sofern es neben der Ausstattung auch ein stimmiges Konzept für Service- und Verpflegungsleistungen sowie ein passendes Medienangebot vorsieht, bringt ein mit dem PKV-Verband vorverhandeltes Ausstattungskonzept sozusagen eine eingebaute Preisgarantie mit. In diesem Fall entfällt sogar der (kosten-)aufwendige Bau eines Musterzimmers, der sonst seitens des PKV eingefordert wird.

Für Diana Lohmann war aber noch ein ganz anderes Detail wichtig: die Möglichkeit, zwischen verschiedenen Farb-Konzepten zu wählen. „Geburtshilfe hat viel mit Emotionen zu tun“, sagt sie. „Deshalb haben wir bei der Farbgestaltung auf warme Farben geachtet, mit Bildern aus der Natur.“

Ein Bild von den drei Farbvarianten des consus-Ausstattungskonzepts

Die drei Themenwelten des consus-Ausstattungskonzepts: nature, urban und pure

Dass es trotz eines bestehenden Ausstattungskonzeptes immer noch Herausforderungen zu meistern gibt, bekam das Chemnitzer Team um Diana Lohmann bei der Umsetzung der Wahlleistungsstation zu spüren. Da beim Umbau kleinere Patientenzimmer zu größeren zusammengelegt wurden, mussten die Badezimmer in der richtigen Größe im Grundriss untergebracht werden. Das gelang mit viel Mühe und mit der Unterstützung von consus. „Hätten wir alles allein gemacht, wären wir wahrscheinlich heute noch nicht fertig“, sagt Diana Lohmann.

Wie ein Hotel mit Ärzten und Pflegekräften

So aber ist inzwischen alles fertig. Der neue Wahlleistungsbereich umfasst acht moderne Wahlleistungszimmer, davon vier Einzel- und vier Familienzimmer. Stolze 200 Euro pro Übernachtung im Einzelzimmer hat der PKV-Verband bewilligt – und dafür bekommen Wahlleistungspatienten einiges geboten: Die komfortablen Zimmer heben sich mit Familienbetten, Minibar und modernen Badezimmern deutlich vom Regelstandard ab. Wahlleistungsmanagerinnen mit Gastronomie-Erfahrung stehen den Eltern in den ersten Tagen mit ihren Neugeborenen mit Rat und Tat zur Seite, erklären, organisieren, holen sogar vergessene Kleidungsstücke zu Hause ab. Sie fragen zudem die Essenswünsche von der ausführlichen und täglich wechselnden Menükarte ab – von Hähnchenbrust Picatta auf grünen Pesto-Spaghetti mit Tomatensoße bis zum Erdbeer-Tiramisu-Dessert. „Es ist fast wie ein Hotel“, sagt Lohmann. „Nur mit Ärzten und Pflegekräften.“

 

Auch die Mitarbeiter der Geburtsstation wissen das neue Angebot zu schätzen. Sie seien stolz, hier so etwas Ansprechendes zu finden, sagt Lohmann. Über die Pluscard des Kliniknetzwerkes können sie sogar selbst die Wahlleistungen in Anspruch nehmen, wenn sie ein Kind bekommen, was mit viel Wohlwollen aufgenommen wurde. Kurz: Die Wahlleistungen kommen bei Patienten und Personal gut an. So gut, dass bereits eine interdisziplinäre Wahlleistungsstation geplant ist. „Unter anderem in unserem Brustzentrum und unserer Dermatologie – immerhin die größten Ihrer Art in Mitteldeutschland – ist die Nachfrage nach Wahlleistungen groß“, sagt Diana Lohmann. „Dem wollen wir gerne nachkommen. Und dank unserer guten Erfahrungen wissen wir jetzt auch, wie wir das anstellen können.“

Blick in das Musterzimmer in Chemnitz

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Anja Klinger

Anja Klinger

Leitung Wahlleistungen

 

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    Bilder: DRK Krankenhaus Chemnitz-Rabenstein

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