Dr. med. Andreas Tecklenburg

Dr. med. Andreas Tecklen­burg

Kurz-Vita

seit 2023: Geschäftsführer bei consus

2021-2022: Geschäftsführer Marienhaus GmbH

2004-2020: Vizepräsident und Vorstand Medizinische Hochschule Hannover

2001-2004: Vorstand Sana Kliniken AG München

1996-2001: Geschäftsführer Ostholstein Kliniken GmbH Eutin

1986-1996: Facharzt Allgemeines Krankenhaus Altona Hamburg (heute: Asklepios Klinik Altona)

1980-1986: Studium der Humanmedizin in Hamburg

 

Womöglich hat Andreas Tecklenburg seine einnehmende Art zu sprechen von seinem künstlerischen Vater in die Wiege gelegt bekommen. Womöglich hat sein Antrieb, immer neue Dinge kennenzulernen, etwas mit den häufigen Ortswechseln in seiner Jugend zu tun. Und womöglich hat er die Geheimnisse guter Führung seinen Lehrmeistern bei der Facharztausbildung zu verdanken. Sicher aber ist: Seine natürliche Autorität, mit der er diese Eigenschaften gepaart und zu einem überall respektierten Führungsstil entwickelt hat, die kommt allein aus ihm selbst heraus.

Andreas Tecklenburg ist acht oder neun Jahre alt, als er eine Lektion fürs Leben lernt. Seine Eltern sind Schauspieler, und der kleine Andreas verbringt seine Nachmittage häufig bei den Proben am Luzerner Theater. Am Bühneneingang gibt es einen Pförtner, der von allen weitgehend ignoriert wird. Nur Tecklenburgs Vater wechselt regelmäßig ein paar Worte mit ihm. Als Tecklenburg seinen Vater darauf anspricht, erzählt ihm dieser die Geschichte hinter dem unscheinbaren Mann im Pförtnerhäuschen: nämlich die eines ehemaligen Professors für Germanistik, der im Krieg seine gesamte Familie verlor und sich daraufhin in die Isolation des Pförtner-Jobs flüchtete.

„Damals habe ich gelernt, einen Menschen nie aufgrund seiner Stellung zu beurteilen“, erinnert sich Tecklenburg. Wie sehr ihn diese Erkenntnis auch beruflich prägt, wird Andreas Tecklenburg erst später richtig bewusst, als er sich – inzwischen zu einer Führungspersönlichkeit gereift – den Respekt vor anderen Menschen und ihren verborgenen Talenten längst zu eigen gemacht hat. Vertrauensvoll, nahbar, auf Augenhöhe: Ein solcher Führungsstil war für die hierarchisch geprägte Gesundheitsbranche lange ungewöhnlich. Wie gut Tecklenburg jedoch bei seinen Mitarbeitern damit ankommt, zeigt nicht zuletzt sein Abschied bei der Medizinischen Hochschule Hannover, als rund 1.500 Menschen zusammenkommen, um ihn mit Standing Ovations zu verabschieden.

Aus dem Künstlerhaushalt in die Medizin

Wie es zu solch wahren Liebesbekundungen kommt, kann man sich gut vorstellen, wenn man Andreas Tecklenburg persönlich begegnet. Ein Gespräch mit ihm ist wie eine kleine Oase. Er lächelt, spricht einnehmend und bedacht, durch seine ansteckende Ruhe blitzt immer wieder ein spitzbübischer Hamburger Charme, während er vom Vierwaldstädter See in der Schweiz und vom Segeln auf der Hamburger Alster erzählt. Beide Erinnerungen stehen stellvertretend für eine Jugend, in der Tecklenburg durch den Beruf seiner Eltern viel herumkommt. Geboren in Hamburg, verschlägt es die Familie zunächst in die Schweiz, dann nach Bremen und Münster, bevor es wieder nach Hamburg geht, die Stadt, die für Tecklenburg „Heimat“ bedeutet. Hier macht er sein Abitur, hier studiert er Medizin und hier beginnt er im Allgemeinen Krankenhaus Altona seine Facharztweiterbildung im Fach Anästhesie.

Dass es ihn zur Medizin verschlägt, ist keine spontane Entscheidung: Schon mit 14 Jahren, so erzählen es ihm später seine Schulkameraden, steht der Entschluss für ihn fest. „Ich wollte etwas mit Naturwissenschaften machen, aber nicht nur Physik, nur Chemie oder nur Biologie“ sagt Tecklenburg. „Und ganz wichtig: Ich wollte nicht allein im Labor hocken, sondern mit Menschen zu tun haben.“ In der Medizin findet er alle diese Aspekte vereint – und noch mehr. „Ich habe schon immer gern über den Tellerrand hinausgeblickt und viel ausprobiert“, sagt Tecklenburg, der sich bereits in jungen Jahren für Computer und IT-Themen interessiert, semi-professionell Turniertanz in Latein und Standard betreibt, darin sogar Hamburger Meister wird. Auch im Beruf findet er zusätzlich zur Medizin bald weitere Betätigungsfelder und übernimmt nach ein paar Jahren in der Anästhesie auch die Leitung der IT-Abteilung. Und er entdeckt seine Leidenschaft für das Thema, das ihn durch seine gesamte Karriere begleiten wird: das Führen.

»Es hat mir schon immer Spaß gemacht, mich für andere einzusetzen. So verstehe ich Führung. «

Dr. med. Andreas Tecklenburg

Geschäftsführer, consus.health

Das Geheimnis guter Führung liegt im Vertrauen

Die passenden Lehrmeister findet er im Krankenhaus, den Anästhesie-Chef, den kaufmännischen Direktor. Sie leben Tecklenburg wichtige Grundprinzipien des Führens vor: Verantwortung übernehmen, Mitarbeitern auch in schwierigen Situationen Rückendeckung geben, auch unpopuläre Entscheidungen treffen und dafür einstehen – und sich bei aller Führungsautorität einen lockeren, authentischen und vertrauensvollen Umgang mit seinen Mitarbeitern bewahren. „Vertrauen ist ein wesentliches Element guter Führung“, sagt Tecklenburg. Ein Chef müsse in die Fähigkeiten und Entscheidungen seiner Mitarbeiter vertrauen. „Das bedeutet auch, es auszuhalten, wenn man selbst eine andere Entscheidung treffen würde“, so Tecklenburg. Umgekehrt akzeptierten Mitarbeiter Entscheidungen des Chefs, wenn sie darauf vertrauen könnten, dass dieser bei einem Misserfolg auch die Verantwortung dafür übernehme. „Mitarbeiter spüren schnell, ob jemand die Führungsrolle in diesem Sinne annimmt – und das baut Vertrauen auf.“

Tecklenburg erhält dieses Vertrauen schnell, eben weil er seine Führungsrolle annimmt. Das war schon immer so, das Führen liegt ihm im Blut. Seit dem vierten Schuljahr wird er stets zum Klassensprecher gewählt – und das, obwohl er durch die Umzüge immer wieder die Schule wechseln muss. Er strahlt eine natürliche Autorität aus, geht voran, übernimmt Verantwortung. „Es hat mir schon immer Spaß gemacht, mich für andere einzusetzen“, sagt Tecklenburg. „So verstehe ich Führung.“ Und so verstehe er auch seine Rolle in der consus-Geschäftsführung, wo Themen wie Personalentwicklung, Ausbildung und Führung in seinen Bereich fallen. Dabei profitiert er von seiner langjährigen Führungserfahrung aus großen Unternehmen mit bis zu 10.000 Mitarbeitern. Aber ob 10.000 oder 200, der Kern bleibe gleich: „Die Kunst der Personalführung ist, zu erkennen: Wer braucht wie viel Freiraum? Wer braucht wie viele Leitplanken“, sagt Tecklenburg.

Nachhaltig gute Beziehungen

Auch nach seinem Seitenwechsel auf die Management-Seite spürt Tecklenburg den positiven Nachhall aus den Vertrauensbeziehungen, die während seiner Berufslaufbahn über Jahrzehnte gewachsen sind. Etwa dann, wenn er in die Häuser geht, um Partnerschaften aufzubauen, Umsetzungsprozesse zu begleiten. Man kennt sich, man schätzt sich. Und das Wichtigste: Man kann sich darauf verlassen, dass Tecklenburg weiß, wovon er spricht. „Vertrauen ist der Anfang von allem“, hat Andreas Tecklenburg einmal einen seiner Artikel überschrieben. Das gilt ganz offensichtlich auch für nachhaltig gute Beziehungen.

Gute Beziehungen sind auch im Privaten ein wichtiger Ankerpunkt für Tecklenburg. Der Vater von vier Kindern bezeichnet sich selbst als Familienmensch, verbringt gerne Zeit mit seinen jungen Zwillingen. Er kann entspannen beim Krimilesen und beim Musikhören – aber nicht zu lange. Denn auch abseits von der Arbeit packt Tecklenburg schnell die Lust auf neue Dinge. Er spielt (leider zu selten, wie er sagt) Saxofon, früher auch einmal Schlagzeug, betätigt sich sportlich beim Golfspiel, reist gerne und erfüllt sich mit dem Pilotenschein einen Kindheitstraum. Und er bastelt mit Leidenschaft am eigenen Smart-Home, programmiert kleine Linux-Programme für Sensoren oder die Wärmeregulierung. „Ich bin ein kleiner Technik-Nerd. Wegen meines Nachnamens war darum früher mein Spitzname auch Tecki“, lacht Tecklenburg und lässt ihn noch einmal aufblitzen, den spitzbübischen Hamburger Charme.

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